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Dankbarkeit & Vorfreude

Am Sonntag habe ich ja über Dankbarkeit geschrieben und wie enorm wichtig ich sie finde. Ich bin für vieles in meinem Leben dankbar. Und obwohl sich viele Wünsche schon erfüllt haben, habe ich trotzdem noch reichlich Ziele und Träume. Wie sagt Hans Baumann in seinem Lied so schön: „Immer sind wir auf dem Wege mitten aus dem Traum zur Tat.“

Ich bin super dankbar dafür, wie weit ich auf meinem Weg schon gekommen bin. Und ich bin gleichzeitig weiter auf dem Weg aus dem Traum zur Tat. Bin ich also eine Raupe Nimmersatt? Bin ich gierig, unersättlich, will ich zu viel? Ich glaube: Nein! Denn ich finde es gut, für etwas zu brennen, etwas zu wollen und für meine Ziele zu arbeiten. Doch wie immer kommt es auf die Haltung dahinter an:

Wenn ich mein Glück daran binde, mein Ziel erreichen zu müssen, dann mache ich mich selbst unzufrieden, frustriert, ungeduldig. Und dann glaube ich, Glück sein ein Zustand, den ich erreiche wenn ich was anderes erreicht habe. Blöd nur, wenn ich mein Ziel nicht erreiche. Das war’s dann mit dem Glück…

Wenn ich aber die Geschenke sehe, die ich jetzt schon habe, bin ich zufrieden – sogar glücklich. Und wenn ich mich darauf freue, was noch alles kommen wird, dann kribbelt es in mir. Ich lebe jetzt noch nicht von meiner Freiberuflichkeit, aber ich freue mich darauf, wenn es so sein wird. Ein schönes Gefühl. Keine schmerzende Sehnsucht, kein neidvolles Schielen auf andere. Sondern Vorfreude.

Dankbarkeit und Vorfreude machen das Leben reich und bunt. Beides will ich mir erhalten.

Freude vs. Erfolg

Diese Woche habe ich einen Spruch, der mir hilft, das Wesentliche im Blick zu behalten. Denn es ist ein seltsames Gefühl, hier so im luftleeren Raum zu schreiben: Nicht zu wissen, ob und wie mal Leser/innen hier her finden werden oder ob das hier irgendwann mal ein Erfolg wird. Pinterest ist voll von Tipps, wie man seinen Blog ab Tag 1 monetarisieren kann. Es gibt unzählige Tricks und Strategien wie man „erfolgreich“ werden kann. Aber alle diese Dinge fühlen sich für mich nicht richtig an. Denn es geht meiner Meinung nach um etwas völlig anderes im Leben.

Ohne Freude bringt Erfolg, wie auch immer der definiert wird, gar nichts. Uns wird oft suggeriert, der Erfolg sei das erstrebenswerte Ziel und wenn wir erst einmal erfolgreich seien, sei alles andere automatisch auch wunderbar.

Ist es aber nicht!

Ich kenne jemanden, der zur Zeit seines größten beruflichen Erfolges (und eines beachtlichen Bekanntheitsgrades obendrauf) höchst unglücklich war. Der Erfolg ging vorbei, das Unglück aber auch. Ich finde, dieser Mensch hat einen guten Tausch gemacht.

Ich möchte schreiben, weil es mir Freude bringt, nicht weil es Klicks bringen soll. Weil es schön ist, einen Raum zu haben, in dem ich versuchen kann zu erfassen, was es denn genau ist, das „gute Leben“ in authentischer Präsenz. Wenn das Tun von Freude durchdrungen ist, dann ist das für mich ein Erfolg. Wenn ich nicht gezwungen bin Dinge zu tun, die ich gar nicht tun will, nur weil es den „idealen Leser“ anlockt. Als würde ich eine Falle stellen, in die ich den richtigen Köder legen muss, damit sie zuschnappt. Und das will ich nicht. Ich will Dinge tun, zu denen ich voll und ganz „au ja!“ sagen kann, ohne darauf schielen zu müssen, ob es mir „was bringt“. Das ist innerer Erfolg.

Mit dem gewinne ich im Außen keinen Blumentopf, aber mich macht das glücklich. Denn so bleibe ich mir selbst treu, egal was die Suchmaschinenoptimierung dazu sagt.

Zitat der Woche

Ich liebe ein gutes Zitat. So sehr, dass ich gerne Glückskeksspruch-Schreiberin geworden wäre. Ich finde Sprüche und Zitate motivierend, anregend, ermutigend, aufbauend und noch vieles mehr. Ich merke mir Zitate und nutze sie häufig in meinen Unterhaltungen. In Krisenzeiten halten sie mich aufrecht. In guten Zeiten lassen sie mich denken „hell, yes!“.

Darum habe ich beschlossen, hier jede Woche einen Spruch / ein Zitat zu teilen (wie das hier oder das hier). Manche davon sind abgedroschen ohne Ende, aber trotzdem wahr, manche genial in ihrer Frische. Ob Klischee, uralt, eine Eigenkreation oder echtes Twittergold – hier dürfen alle Sprüche sein, die mich ansprechen, die mir gefallen und an die ich mich selbst dringend erinnern muss.

Und hier kommt auch schon der erste. Voilá:

Simpel und doch häufig so scheiß schwer!

Denn das erfordert die Komfortzone zu verlassen, Gewohnheiten zu verändern, etwas zu wagen oder lang aufgeschobene Dinge endlich anzupacken. Etwas Neues zu tun kann beängstigend und überfordernd sein, sich sinnlos oder vermessen anfühlen. Und doch ist es oft der einzig richtige Weg, um dem Leben eine neue, die gewünschte Richtung zu geben. Denn wenn sich etwas verändern soll, muss ich etwas ändern.

Ich will etwas Neues für mich: Ich will meiner Freude für das Schreiben einen Raum geben, ich will mich mit anderen austauschen und vernetzen, ich will Wege finden, auf eine mir angemessene Art Geld zu verdienen. Denn ich will nicht mehr in einer Festanstellung festgetackert sein, sondern Zeit für meine zwei Lieblingsmenschen haben und das tun, was ich liebe. Das sind alles neue Dinge, die ich will.

Also muss ich neue Dinge tun: Wie z.B. abends, wenn das Kind schläft, zu schreiben, statt in Youtube zu versumpfen. Einen neuen Blog aufbauen ohne zu wissen, wie das geht. Ein Buch selbst veröffentlichen. Grafiken erstellen. Mich in neue Programme einarbeiten. Das ist echt viel. Aber es bringt mich zum Leuchten.

Weil ich etwas Neues will und dafür etwas Neues tue. Und das fühlt sich verdammt gut an!