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Gewohnheiten ändern: 10 Tipps & 1 Buchempfehlung

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Ich liebe gute Bücher rund um persönliches Wachstum. Im Laufe der Zeit habe ich auch ein paar gelesen. Und ich möchte gerne die Gelegenheit nutzen, um das für mich beste Buch für das Ändern von Gewohnheiten vorzustellen: Die 1% Methode von James Clear*.

In diesem Buch geht es um die Macht von Gewohnheiten. Wie sehr sie unser Leben beeinflussen, wie sie funktionieren und wie sie verändert werden können. Was keine leichte Aufgabe ist, wie wir alle wissen. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich auch warum das so ist. Denn mit einer reinen Willensentscheidung ist es meistens nicht getan. Gewohnheiten sind komplexe Gebilde: Durch einen Trigger wird ein Verlangen ausgelöst, dadurch werden wir aktiv und fühlen uns danach gut, weil unser Bedürfnis befriedigt wurde. Das gilt für gute Gewohnheiten wie Sport oder Zahnseide benutzen und für schlechte wie Süßkram essen oder vor dem Fernseher zu versumpfen.

Statt mit Willenskraft dagegen zu halten ist es also viel einfacher, den Prozess gar nicht erst in Gang zu bringen, indem ich den Trigger ausschalte: Habe ich keinen Fernseher, dann wird das Versumpfen davor schwierig. Kaufe ich keine Süßigkeiten kann ich zuhause so viel Verlangen danach haben wie ich will – es sind einfach keine da (Fun Fact: Es kommt so auch viel seltener Verlangen auf). Um den schlechten Gewohnheiten zu entkommen muss ich also aktiv meine Umgebung gestalten, damit ich mir mein Leben einfacher mache. Irgendwie naheliegend, aber dennoch mal gut, so kompakt vor die Nase gehalten zu bekommen.

Neue Gewohnheiten aufzubauen ist die andere Seite der Medaille. Und in meinen Augen sogar die schwerere. Denn dafür muss ich etwas verändern, etwas Neues tun, mich in Bewegung bringen. Das ist eine ziemlich hohe Hürde für den Schweinehund.

James Clear hat da ein paar richtig gute Tipps parat:

  • Überlege dir nicht, was dein Ziel ist, sondern wer du als Person sein willst.
    • z.B. Das Ziel ist nicht „regelmäßig Sport machen“ sondern „ein sportlicher Mensch sein“
  • Überlege dir, wie du dir täglich innerhalb von 2 Minuten beweisen kannst, dass du dieser Mensch bist.
    • z.B. 20 Kniebeugen machen
  • Mache diese neue Gewohnheit attraktiv & einfach.
    • z.B. in dem du die Kniebeugen morgens während des Zähneputzens machst und den so Tag ohne zusätzlichen Zeitaufwand mit einem Erfolgserlebnis beginnst.
  • Notiere dir jeden Tag, an dem du deine neue Routine gemacht hast.
    • z.B. in einem Habbit Tracker in deinem Kalender oder Bullet Journal
  • Belohne dich, wenn du eine bestimmte Anzahl an Tagen geschafft hast
    • z.B. indem du dich für einen tollen Sportkurs anmeldest, den du schon lange machen wolltest. (Ich schiele ja immer noch zum Aerial Yoga) Oder zu einer Wellnessanwendung, wenn das eher dein Ding ist.

Das sind nur ein paar der Ideen, die James Clear zusammen getragen hat, das Buch ist eine wahre Fundgrube an Umsetzungshilfen. Insgesamt macht sein Buch nicht nur Mut, sondern auch total Lust, ein paar neue Gewohnheiten zu entwickeln.

Ich habe noch ein paar eigene Tipps, die ich gerne ergänzen will:

  • Mach nicht zu viel auf einmal! Als ich angefangen habe, war ich so begeistert, dass ich mir 13 Sachen jeden Tag vorgenommen habe – ein Wahnsinn und zum Scheitern verurteilt.
  • Finde eine Belohnung, die dich absolut und total begeistert! Ein „ach, dann könnte ich ja mal“ reicht nicht. Du musst deine Belohnung wirklich wollen, damit sie dich durch die schwierigen Phasen bringt.
  • Erledige soviel es geht gleich morgens! Es ist ein super Gefühl, den Tag so zu starten.
  • Habe einen Notfallplan parat, für wenn du wirklich nicht kannst oder willst! Das Wichtige ist nämlich nicht, wieviel du machst, sondern dass du täglich dran bleibst. Mein Notfallplan für Sport ist: Ich muss wenigstens das Workoutvideo öffnen.
  • Mach deine neue Routine so attraktiv, wie es nur irgend geht! Du solltest dich darauf freuen. Für mich heißt das: Endlich die tollen Hanteln* kaufen, die ich seit Jahren will und nicht mehr Wasserflaschen als Hanteln zu benutzten weil „die ja auch gehen.“ Und mir eine richtig schöne Sportecke einzurichten. Am liebsten mit Spiegel und toller Tapete. Und natürlich mit meiner unfassbar tollen Rudermaschine, von der ich kaum erwarten kann, sie endlich benutzten zu dürfen.

Ein echtes Problem gibt es aber noch!

Wenn wir neue Gewohnheiten anfangen, erwarten wir gleich sicht- und fühlbare Erfolge. Was ziemlich frustrierend ist, wenn sie ausbleiben. James Clear nennt das das „Tal der Enttäuschung“. Denn wir erwarten eine lineare Entwicklung, tatsächlich ist es aber eine exponentielle (mehr dazu in diesem Artikel). Solche Kurven dümpeln ewig lange rum, bis sie irgendwann plötzlich in den Himmel schießen. Sie bleiben also erst einmal ziemlich lange unterhalb der Erwartung – trotz aller Zeit, Mühe und Anstrengung. Was tierisch nervt – weil scheinbar nichts passiert. Da ist es verlockend, alles hin zu schmeißen. Aber James Clear behauptet, dass es sich lohnt dran zu bleiben. Und ich will ihm mal glauben.

Meine Lösung – der Bonustipp:

Ich habe einen Trick entwickelt, dieser Falle zu entgehen: Ich habe meine Ziel-Definition geändert. Für mich ist nicht länger das eigentliche Ziel das Ziel. Für mich ist das Ziel, auf dem Weg zum Ziel zu sein. Das erlaubt mir, jeden Tag zufrieden mit mir zu sein – an einigen Tagen sogar regelrecht stolz. Und das, obwohl ich kein Sixpack hab, 100 kg stemmen oder einen Marathon laufen kann.

Das hilft mir, Freude am Prozess und Dankbarkeit für die kleinen Erfolge zu entwickeln. Eine Haltung, die ich hier ausführlicher beschrieben habe. Damit ist es möglich, dran zu bleiben und wirklich Spaß an den neuen Gewohnheiten zu entwickeln. Ich hole mir so jeden Tag eine Dosis Zufriedenheit und muss damit nicht warten, bis ich irgendwann mal ein Ziel erreicht habe (und was ist, wenn ich es gar nicht erreichen würde? Dann könnte ich ja nie zufrieden sein…) Mit meinen täglichen Mikro-Siegen habe ich Spaß daran und bleibe dran. Denn gute Gewohnheiten führen zu einem guten Leben – und wer will das nicht?

Wie ist das bei dir? Was hilft dir dabei, neue Gewohnheiten umzusetzen? Oder an welchen Punkten hast du zu kämpfen? Teil es doch in den Kommentaren!

Leben romantisieren: 5 einfache Ideen

Das Internet ist wirklich ein spannender Spielplatz. Mit vielen tollen Ideen, die einem über die Füße laufen können. Wie zum Beispiel die Idee, das eigene Leben zu romantisieren. Hä, zu was? Das Leben zu romantisieren bedeutet Wege zu finden, das Alltägliche schön oder besonders zu machen (weiß sogar die New York Times). Und passt damit hervorragend zu meinem Beitrag über das Glück und die vielen Wege die es gibt, das eigene Glück zu steigern. Sich das Leben angenehm zu gestalten ist einer davon. Und das geht über viele kleine Bausteine, die ich im Alltag unterbringen kann. Hier sind also 5 Ideen, um das Leben zu romantisieren:

Zelebriere dein Essen

Essen ist, wenn es richtig angestellt wird, eine wundervolle Sache. Sehr genussvoll und sehr freudvoll. Aber nur, wenn es zelebriert wird. Das bedeutet für mich: Tisch decken (Bonuspunkte gibt es für eine Tischdecke und das „gute“ Geschirr), Kerze an, Handys weg. Das Essen auf dem Teller nett anrichten (meine Geheimwaffe dafür: frische Kräuter und Crema di Balsamico – das sieht direkt aus, wie im Restaurant). Ein Getränk dazu. Und dann Zeit nehmen, sich unterhalten, schmecken, was ich da gerade esse.

Zugegeben, bei mir wird nicht jedes einzelne Essen so begangen, aber ich merke immer wieder, dass es einen großen Unterschied es macht, ob ich die Ess-Situation bewusst gestalte oder nicht. Das Selbe gilt für Frühstück, bzw. Abendessen: Stell Wurst und Käse nicht einfach in den Packungen auf den Tisch. Auf ein Teller angerichtet, mit ein paar Oliven oder Gurken dazu bekommt das Ganze eine andere Wertigkeit. Diese paar Handgriffe mehr machen soviel aus. Denn Essen ist viel mehr als bloße Nahrungsaufnahme.

Mach aus deinem Badezimmer ein Spa

Warum sind gute Hotels so toll? Weil sie ein Ambiente schaffen, in dem du dich wohlfühlst. Das gelingt ihnen mit optischer Ruhe. Minimalismus und einem harmonischen Farbkonzept. Für das Bad zuhause heißt das: alles raus, was da nicht zu passt – egal ob Tuben, Tiegel oder Textilien. Übrig bleiben sollten nur deine Lieblingsprodukte und zu sehen sein sollte nur, was dich glücklich macht. Alles andere sollte optisch versteckt sein. Und mit ein paar neuen Handtüchern und passenden Accessoires (ich liebe ja Holz und Stein im Bad) verändert sich gleich das ganze Raumgefühl.

Wir verbringen zwar in anderen Räumen wesentlich mehr Zeit, aber das Badezimmer ist ein Raum, in dem wir uns um uns kümmern. Ich finde, da darf das schon eine schöne Umgebung sein – weil wir schöne Menschen sind!

Zieh an, was dir Spaß macht

Die Gelehrten streiten sich darüber ob wir Körper mit einer Seele oder Seelen mit Körper sind. So oder so haben wir unseren Körper im Gepäck und müssen, dürfen und sollten ihn anziehen. So, dass wir uns gut damit fühlen! Das bedeutet mal wieder (sorry für die Wiederholung) ausmisten. Weg mit allen Klamotten, in denen du dich unwohl oder „meh“ fühlst. Behalte nur, was du wirklich brauchst, liebst und was dir gut steht. Falls nicht genug übrig bleiben würde (ich kenne das, glaub mir!) ist das ein dringendes Zeichen, dass du neue Klamotten brauchst! In der Regel bleibt aber genug übrig, also sei streng bei der Auswahl.

Und hab danach Spaß daran, deine Lieblingsteile zu tragen. Egal, ob du damit im Supermarkt overdressed bist. Who cares! Ich hab schon an einem normalen Samstagmorgen mein Brautkleid zuhause getragen, einfach weil mir danach war. Gib dir selbst die Erlaubnis! Das Selbe gilt übrigens auch für Make up und Parfüm. Wenn du Spaß dran hast, dann mach das!

Gönn die eine praktische Freude

Unser Leben besteht aus unzähligen Kleinigkeiten. Jede einzelne scheint unbedeutend, doch in der Summe tragen sie ganz schön viel zu unserer Zufriedenheit bei. Es gibt so bestimmte Alltagsgegenstände, die uns innerlich freuen, so ganz klein und leise, aber doch so spürbar. Wie ein richtig guter Stift. Oder die Lieblingstasse für den Kaffee. Ein scharfes Messer, ein gut sitzender Schuh.

Überlege dir, welcher Alltagsgegenstand dich nervt und ersetze ihn durch einen, der genau richtig für dich ist. Die tägliche Freude darüber ist nicht zu unterschätzen! Für mich war das zum Beispiel der Wasserhahn am Spülbecken. Es war von Anfang nicht das, was ich eigentlich gewollt hatte und ich hab jedes Mal innerlich so „hmpf“ gemacht. Als er kaputt ging hab ich mir genau den richtigen besorgt. Und freu mich ungelogen nach über einem Jahr immer noch daran.

Feier die Liebe

Zu einem Leben voller Romantik gehört natürlich die Liebe. Wenn du einen Menschen in deinem Leben hast den du liebst, dann zeig ihm / ihr das. Bring deinem LIeblingsmenschen Blumen mit, nimm dir Zeit für ihn, mache ihm mit irgendwas eine kleine Freude, sag ihm, warum du ihn liebst. Mache dir klar, dass dieser Mensch etwas ganz Besonderes ist und verhalte dich entsprechend.

Fun fact: Dafür musst du nicht in einer Beziehung sein. Denn zu aller erst und vor allen anderen solltest du dein eigener Lieblingsmensch sein, den du feierst! Also kauf dir selbst Blumen, nimm dir Zeit für dich, usw.

Das waren sie, meine 5 Ideen um das Leben zu romantisieren. Wie schaut das bei dir aus – wo machst du dir dein Leben besonders? Erzähl es mir doch in den Kommentaren!

Exponentielles Wachstum

Exponentielles Wachstum klingt verdächtig nach Raubbau und Turbo-Kapitalismus. Höher, schneller, weiter. Und trotzdem beschäftige ich mich im Zusammenhang mit Glück gerade sehr mit dem Thema. Und denke, dass ich es bisher in meinem Leben unterschätzt habe. Zur Erinnerung: Bei exponentiellem Wachstum verdoppelt sich eine Summe immer und immer wieder. Das ergibt diese Kurven, die erst ewig lange flach vor sich hin prütteln, um dann irgendwann in den Himmel zu schießen. Normalerweise wird dabei an Geld gedacht, den Zinseszins-Effekt. Aber ich glaube mittlerweile, dass unsere Entscheidungen und unser Verhalten auch zu exponentiellem Wachstum führt: Nach oben oder nach unten, je nachdem.

Dieses Konzept ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ich hab es zuerst bei James Clear gelesen, und danach bei Clark Kegley gehört. Und gerade passieren in meinem Umfeld lauter Sachen, die mich daran erinnern. Ich möchte ein frei erfundenes Beispiel nennen.

Die Desaster-Kurve

Jemand raucht. Und es passiert scheinbar nichts – ein bisschen Husten am Morgen, aber naja, was soll’s. Tatsächlich wird dem Körper aber bekannterweise täglich Gift zugeführt – bloß kann er es noch verkraften. Die Kurve Richtung Desaster steigt sehr flach an, es ist leicht, sie nicht allzu ernst zu nehmen. Wenn derjenige früh genug mit dem Rauchen aufhört, kann der Körper mit der Zeit die Toxinbelastung verarbeiten und das Krebsrisiko sinkt irgendwann wieder deutlich. Wenn er stattdessen weiterraucht, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Desaster-Kurve eines Tages in den Himmel schießt – nämlich dann, wenn eine Krebsdiagnose kommt.

Es gibt zahlreiche andere Desaster-Kurven: Leute die zu viel Arbeiten und irgendwann in einem Burn-out landen. Beziehungen, die unglücklich sind und irgendwann kaputt gehen. Menschen, die ihren Schmerz mit Alkohol betäuben, bis sie irgendwann abhängig sind. Die Klimakrise. Alles das sind exponentiell wachsende Desaster-Kurven. Befeuert durch unser Verhalten. Meiner Erfahrung nach haben gerade die Dinge, die wir kurzfristig gut wegdrücken können, weil „es doch nicht so schlimm ist“ langfristig betrachtet die größte Sprengkraft.

Der Hebel

Und da wird es interessant. Denn exponentielles Wachstum hat eben diese lange Anlaufphase, in der eine Entwicklung zwar gestartet ist, aber noch unter einem kritischen Level bleibt. Das Kind ist unterwegs zum Brunnen, aber noch nicht reingefallen. Die große Aufgabe besteht nun darin, sich einzugestehen, dass ich gerade schnurstracks auf diesen Brunnen zumarschiere. Dass ich irgendwann abstürzen werde, wenn ich so weitermache – und eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass meine Familie davon auch betroffen sein wird. Ich werde also nicht die Einzige sein, die darunter zu leiden haben wird.

Eine Situation oder ein Verhalten zu ändern ist oft nicht leicht, sondern im Gegenteil verdammt schwer. Es gibt innere Widerstände, Blockaden, vermeintliche oder tatsächliche Sachzwänge, etc. Wenn ich mir meine eigene Desaster-Kurve aber vor Augen führe, ist Veränderung der einzig logische Schritt, der mir bleibt. Mr Spock hätte seine Freude daran.

Für mich ist die Konsequenz klar. Ich kenne ja meine Baustellen und weiß, in welchen Bereichen ich auf Desaster-Kurven unterwegs bin. Mitzuerleben, wie es Menschen geht, deren Kurven gerade in den Himmel schießen führt dazu, dass ich meine verlassen will. Und zwar dringend! Also muss ich meine Baustellen angehen. Obwohl das grade nicht gut passt, eigentlich nicht so dringend ist und ich sowieso keine Zeit dafür habe. Und trotzdem will und muss ich das tun.

Die Glückskurve

Denn das Gegenteil der Desaster-Kurve ist die Glückskurve. Die wächst genauso exponentiell, aber eben in die andere Richtung. Das fiese an der Sache: Der lange Anlauf, der es mir so leicht macht, mein schädliches Verhalten zu ignorieren, macht mein förderliches Verhalten erstmal unattraktiv: Ich stecke soviel Mühe rein, aber es tut sich gefühlt trotzdem nichts. Das frustriert mich und ich höre wieder auf – obwohl ich auf dem richtigen Weg war. Schöner Scheiß! Kurzfristig hat die Glückskurve einfach wenig zu bieten, erst mit der Zeit wird sie zum heißen Scheiß.

Aber auch hier wieder: Wenn ich mir meine Glückskurve vor Augen halte, dann ist der einzige sinnvolle Schritt, sie beharrlich zu verfolgen. Entscheidungen zu treffen und Verhaltensweisen an den Tag zu legen, die mich Stück für Stück näher an den Punkt bringen, an denen meine Glückskurve abheben wird. In manchen Lebensbereichen habe ich das schon geschafft, in anderen habe ich noch einen weiten Weg vor mir. Aber ich will ihn angehen. Weil das die Art von Leben ist, die ich leben will!

Wie ist das bei dir, auf welcher Kurve bist du gerade unterwegs? Teile es doch in den Kommentaren!

Dankbarkeit stärken: 5 erprobte Tipps

Ich halte Dankbarkeit für eine der wichtigsten Fähigkeiten im Leben, um Zufriedenheit und Glück zu erlangen. Oft sehen wir nur die Dinge die wir nicht haben, oder noch schlimmer: was unser Nachbar / jemand im Internet hat, statt uns auf das zu konzentrieren, was unser eigenes Leben bereits jetzt bereichert. Und da kommt die Dankbarkeit ins Spiel. Denn sie entscheidet darüber, wie zufrieden wir im Leben sind. Dankbarkeit hat unzählige positive Effekte auf Wohlbefinden und Gesundheit, wie etliche Studien herausgefunden haben (hier gibt es einen interessanten Artikel dazu). Es lohnt sich also, sie ganz gezielt zu stärken – genau so, wie man einen Muskel trainieren würde.

Ich beschäftige mich schon lange mit Dankbarkeit und habe im Laufe der Zeit einige Strategien entwickelt, um sie zu fördern. Mittlerweile würde ich sogar behaupten, dass sie mir in Fleisch und Blut übergangen ist und ich bin sicher, dass die folgenden Tricks entscheidend dazu beigetragen haben.

Hier sind sie also: Meine 5 besten Strategien, um die Dankbarkeit zu stärken.

Dankbarkeitsjournal

      Jeden Abend schreibe ich ein Stichwort oder maximal einen Satz auf, wofür ich an diesem Tag dankbar gewesen bin. Früher hatte ich dafür ein spezielles Journal, dass auf meinem Nachttisch lag, heute habe ich diese Tagesnotizen in meinen Kalender integriert. Diese tägliche Übung schult ungemein den Blick für die kleinen Dinge, für die ich dankbar sein kann. Und auch die Dinge, die ich wie selbstverständlich hinnehme obwohl sie es nicht sind: wie ein Zuhause zu haben, immer genug zu Essen und Trinken, eine Krankenversicherung, in einem demokratischen Land zu leben, usw. Besonders in Zeiten in denen es mir nicht so gut ging war dieses tägliche Ritual eine wichtige Stütze für mich. Denn es war zwar bei Weitem nicht alles toll, aber dennoch gab es viel Gutes. Ich musste es nur sehen und diese Übung hat da total bei geholfen.

      Tischspruch

      Bei Freunden, die Biobauern sind und Gemüse anbauen, habe ich einen total schönen Tischspruch kennen gelernt. Ich bin kein religiöser Typ und mit einem klassischen Gebet vor dem Essen könnte ich so gar nichts anfangen. Dieser Spruch ruft aber auf wunderbare Weise ins Bewusstsein, was alles nötig ist, bis ein Essen auf dem Tisch steht und zeigt, wie besonders diese Alltäglichkeit eigentlich ist. Gerade wenn man mitbekommt, wie viele Stunden am Tag so eine Landwirtin schuftet! Wir haben den Spruch übernommen und merken, dass es einen großen Unterschied macht, ob wir ihn vor dem Essen sagen, oder einfach so essen. Er geht so:

      „Dieses Essen ist ein Geschenk des Himmels und der Erde und es wurde mit viel Liebe und Mühe zubereitet. Wir wollen es in Achtbarkeit und Dankbarkeit genießen. Guten Appetit!“

      Kurz und doch prägnant. Den Teil mit der Mühe ändern und erweitern wir immer nach Lust und Laune, je nachdem ob tatsächlich Mühe im Spiel war, es Helfer oder Kochkatastrophen gegeben hat – das wird dann gerne auch mal ausführlicher und lustig. So vermeiden wir, dass der Spruch zur Routine wird und haben viel Spaß damit. Und stellen sicher, dass wir bewusst würdigen, was wir da vor uns auf dem Teller haben.

      Danke sagen

      Dieser Tipp ist so banal, dass es fast weh tut, aber er wirkt trotzdem! Ich habe mal von einer Studie gelesen, die herausgefunden hat, dass Menschen zu Fremden wesentlich höflicher sind als zu ihrem eigenen Partner / ihrer eigenen Partnerin. Das hat mir nicht gefallen und da habe ich mir vorgenommen, dass mir das nicht passieren soll. Ein Weg, wie ich das mache ist mich für Kleinigkeiten zu bedanken. Denn wenn mein Mann extra aufsteht um mir ein Glas Wasser zu holen, Essen kocht oder etwas für mich repariert, dann ist das keine Selbstverständlichkeit, auf die ich Anspruch habe. Also bedanke ich mich. So wie ich es bei jedem anderen auch tun würde. Und es gibt jeden Tag zahlreiche Gelegenheiten, zu denen ich mich bedanke – in denen ich also Dankbarkeit spüre und ausdrücke. Ein gutes Training für meinen Dankbarkeitsmuskel.

      Und ein gutes Vorbild für unser Kind, wie ich meine, denn nach „Mama“ war sein zweites Wort „Danke“. Bis dahin war mir gar nicht klar gewesen, wie oft wir „Bitte“ und „Danke“ sagen, aber es gefällt mir, dass es offensichtlich ziemlich oft ist.

      Kerze entzünden

      Erst vor ein paar Jahren habe ich ein neues Dankbarkeitsritual für mich entwickelt. Es ist die Abwandlung eines Klassikers, mit dem nie etwas anfangen konnte: In einer Kirche eine Kerze entzünden. Wie gesagt, ich bin nicht religiös und gehe nicht in Kirchen, außer, um sie zu besichtigen und Fertigkeiten der früheren Handwerker zu bewundern. Wenn ich aber schon da bin, dann nutze ich mittlerweile die Gelegenheit und zünde eine Kerze an. Nicht als Gebet, Bitte oder im Gedenken an Verstorbene, sondern um mich für alles Wunderbare in meinem Leben zu bedanken.

      Kirchen, oder besser gesagt Gotteshäuser egal welcher Religion, sind Orte, an denen Menschen sich klar machen, dass sie nicht die einzigen oder wichtigsten auf der Welt sind. Dass da noch was anderes wirkt, sei es Gott, Energien, die Kräfte, das Leben, Schicksal, Zufall, oder was auch immer. Genau an diese unbekannte Adresse schicke ich meinen Dank mit dem Kerzlein. Und freue mich jedes Mal, wenn ich die Gelegenheit dazu habe.

      Goldene Momente mitteilen

      Wie bereits hier erwähnt, sammle ich super gerne goldene Momente. Meine eigenen und die von anderen. Nach meiner Hochzeit habe ich z.B. jeden Gast beim Abschied nach seinem / ihrem persönlichen goldenen Moment der Feier gefragt. Und dabei wundervolle, überraschende und bewegende Antworten erhalten. Ich hatte zum Beispiel vorher keine Ahnung, dass der Mond über dem Garten gestanden und die Feier beleuchtet hat. Zum Glück habe ich gefragt, sonst hätte ich das nie erfahren!

      Daher weiß ich mittlerweile auch, wie schön und bereichernd es ist, sich die goldenen Momente gegenseitig mitzuteilen. Denn Freude teilen ist einfach wunderbar und hat überhaupt nichts mit angeben zu tun. Geteilte Freude führt zu Fremd-Freude, dem Gegenteil von Fremd-Schämen. Und die Möglichkeit, mich noch mehr zu freuen, nehme ich gerne mit. Die Einladung an dich steht also, hier jeden Freitag deinen goldenen Moment der Woche zu teilen, damit wir uns miteinander fremd freuen und dankbar sein können.